Offiziell endet die Flugsaison in Bartholomä jedes Jahr mit dem Abfliegen Anfang November. Danach legt sich winterliche Ruhe und meist auch irgendwann eine ansehnliche Schneedecke über den Flugplatz am Amalienhof. So auch in diesem Corona-Winter. Der erste Schnee kam schon recht früh im Dezember und sorgte dafür dass unzählige Langläufer und Schlittenfahrer die Loipen und Skihänge auf dem Albuch stürmten. Derweil haben sich unsere Fliegerkameraden Steffen Baitinger und Frank Walz daran gemacht ihr Motorflugzeug witterungsgerecht umzubauen. Statt auf den beiden Haupträdern steht ihre Citabria seit Anfang Dezember auf zwei speziellen Flugzeugskiern und ermöglicht es auch die schneereichen Wintertage auf der Alb für Ausflüge zu nutzen. Und das haben die Mitglieder der vereinsübergreifenden Haltergemeinschaft – natürlich corona-konform – nun schon für zahlreiche Ausflüge genutzt. Zum Beispiel an den Flughafen in Stuttgart wie an diesem Samstag im Februar.
Dabei bietet die schneebedeckte Landschaft im Winter ein beeindruckendes Bild mit starken Schwarz-Weiß-Kontrasten. Bei passender Wetterlage ist die Flugsicht zudem meist deutlich besser als sonst, sodass sich den Piloten bereits ab wenigen hundert Höhenmetern oft ein glasklares Alpen-Panorama eröffnet.
Gegen die eisigen Temperaturen im Cockpit des stoffbespannten Zweisitzers hilft die Kabinenheizung, dem 150 PS starken Triebwerk heizt vor dem Start ein Heizlüfter ein. Während ein Auto heutzutage ohne besondere Vorkehrungen auch bei -20°C gestartet werden kann braucht der großvolumige Vierzylinder etwas mehr Fürsorge um die enthaltenen 7 Liter Öl von honig-zäh in einen fließfähigen Aggregatszustand zu bekommen. Rund eine halbe Stunde wird der Flugmotor so vorgeheizt um übermäßigem Verschleiß an den kostspieligen Komponenten vorzubeugen.
Beim Manövrieren mit den Skiern am Boden ist erheblich mehr Vorsicht geboten, denn eine Bremse gibt es nicht und auch der Wenderadius vergrößert sich abhängig von der Schneehöhe. Bis rund 30 cm kann der Flieger problemlos genutzt werden, wenn es mehr Schnee gibt brauchts vor dem Abflug einen Winterdienst auf der Piste. Darauf waren die Piloten dann in Albstadt angewiesen: Bei rund einem halben Meter Schnee versank selbst die wintertaugliche Citabria. Fliegerkamerad Wilhelm Heinz leistete daraufhin mit seiner Schneefräse bereitwillig Starthilfe für den Gastflieger und räumte auf 300 Metern Länge extra eine Startbahn!